Textilgeschichte des Ortes

    In Georgswalde soll die Leinwandindustrie seit dem 14.Jahrhundert betrieben worden sein. Erst viel später, im Jahre 1751, erscheint im Ort Christian Salm, der das Verfahren der Erzeugung verbesserte und die Handelskontakte bis Spanien, England und Amerika anknüpfte. Etwas später, um das Jahr 1800, erschienen in Georgswalde mehrere Firmen, die sich mit der Leinwand und der Weberei beschäftigt haben. Es waren z.B. Rowland & Osborne, Johann David Wendler & Söhne, Edmund Holfeld in Neugeorgswalde, oder Josef Ulbrich – Leinwandfabrikant.


    Einige von diesen Firmen existierten nicht lange. Ihre Existenz beeinflussten mehrere Merkmale. Nicht nur der II.Weltkrieg und sein Ende, resp. die spätere Umsiedlung der deutschen Bevölkerung aus Georgswalde, sondern auch die früheren Kriegskonflikte, wie z.B Napoleonkriege, trugen zur Firmen- und Fabrikantenvielfalt bei. Die Existenz der Firmen nach 1806 beeinflusste u.a. auch eine Zahlungssystem-Änderung. Bis zu dieser Zeit wurde nach dem Muster ´hier das Geld, hier die Ware´ gehandelt. Zu dieser Zeit begann aber die moderne, heute bekannte Zahlungsmethode auf Rechnung. Drittes Merkmal, das die Existenz der Firmen beeinflusste, waren die Staatsbankrotten. Der Staatsbankrott 1811 z.B verursachte Verluste im Kurs 4:1.


    Noch im Jahre 1931 existierten im Ort die Firmen Arno Müller mit seiner mechanischen Teppichweberei, die Webfabriken May & Holfeld und Lorenz Hans, die mechanischen Webereien Robert Holfeld und Eduard Diessner und die mechanische Möbelstoff und Deckenweberei Reinhold E.Holfeld. Nach dem Jahre 1945 funktionierten manche Webereien unter dem Namen Bytex weiter. Im Jahre 2012 existiert im Ort immer noch eine Firma, die sich mit der Teppichweberei beschäftigt.

Quelle: J.Wagner; Erinnerungen an Georgswalde,  Band 2, frei umgearbeitet  

heim