Georgswalde

"Georgswalde (Jirikov), bei. Schluckenau. 368m. Die Grenzstadt, in deren Nähe die Quelle der Spree entspringt, liegt an der Wasserscheide zwischen Elbe und Oder. Als der Ort 1346 erstmals erwähnt wird, gehört er zu Schluckenau und später zu den Berka von Duba. Um 1500 bestand eine Schule. Im 17.Jh. bereits Blüte der Tuch- und Leinenerzeugung. 1753 Markt, dann wurde Georgswalde 1784 und nochmals 1914 zur Stadt erhoben. Das Wappen stellt den hl. Georg beim Kampf mit dem Drachen dar.

Provinzhaus der Barmherzigen Schwestern des hl. Karl Borromäus, die ein Spital, das Marienasyl und ein Waisenhaus betreuten. Zur alten Pfarrei, 1664 neu errichtet und mit Matriken seit 1669, gehört die Kirche St. Georg, erst ein Holz-, dann ein Barockbau (1724-1731), für den Lukas von Hildebrandt die Pläne lieferte. Von 1524 bis 1664 war Georgswalde evangelisch.
Wirtschaft: Erzeugung von Leinen, das europäischen Ruf genoß, und von Baumwollwaren, Eisengießerei, Messer- und Webstuhlfabriken, Koffererzeugung, drei Maschinenfabriken, Schuhwaren, Klavierbau (Förster und Scholze).
Aus Georgswalde, wo reges, musikalisches Leben herrschte und im 19. Jh. Ein berühmter Choradjuvantenverein bestand, kamen viele Musiker und Komponisten, u.a. der Komponist und Kirchenmusiker Joseph A. Ruprecht (1895-1971), der eine Musikgeschichte des des nördlichen Böhmen (Niederland) schrieb. Georgswalde war eine Stadt der Krippenbauer.
1930 (mit Neu und Alt Georgswalde und Wiesenthal)7970 Einw. (7468 Deutsche, 257 Tschechen, 239 Ausländer).
Umgebung: Philippsdorf, Wallfahrtsort, der zuerst zu Georgswalde gehörte, aber 1897 selbständig wurde."

aus Rudolf Hemmerle: Sudetenland (Bechtermünz-Verlag 1996), bzw. www.georgswalde.de

Lahmer, R. J. - wichtiger Ortshistoriker, Autor des Buches Gedenkblätter Georgswalde

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